NEIN! sagen tut gut: vom notorischen “Ja” Sager zu einem Leben nach eigenem Standard

Gehörst du auch zu den Menschen, die immer “Ja” sagen und sich fast im gleichen Atemzug schon dafür die Zunge abbeißen könnten? Mal wieder eine Arbeit übernommen, die du gar nicht erledigen wolltest? Geld verliehen, von dem du weißt, dass du es wohl nie zurück bekommen wirst? Einen langweiligen Abend verbracht, weil du einer Einladung gefolgt bist, auf die du so gar keine Lust hattest?

Die Liste der Fehler, die auf ein falsches “Ja” zum falschen Zeitpunkt gehen, ist unendlich lang – die Liste der Fehler, die auf ein falsches “Nein” gehen, ist oft kürzer und sie frustriert uns nicht so schnell und nachhaltig.

Nicht jedes “Ja” führt dazu, dass wir Dinge machen, die wir gerne machen wollen, aber ein bewusstes “Ja” bringt nicht halb so viel Frustration mit sich. Wenn man sich der Konsequenzen bewusst ist, lässt es sich mit den Anforderungen daran leichter leben.

Wer aber bewusst “Ja” sagen will, der muss auch die Möglichkeit haben “Nein” zu sagen.

Man kann schwerlich die Bitte des Chefs ablehnen, Überstunden zu machen, vor allem dann nicht wenn beruflich einiges davon abhängt, wie das eigene Arbeitsverhältnis. Der Zeitaufwand der Überstunden steht in keinem Verhältnis, zu dem Preis, den man evtl. zahlt, wenn man jetzt “Nein” sagt.

Es fällt den meisten Menschen schwer “Nein” zu sagen – aus ganz unterschiedlichen Motiven:

  • Die Angst vor Ablehnung oder nicht mehr gemocht zu werden.
  • Die Angst egoistisch zu wirken.
  • Die Angst Unfrieden herauf zu beschwören und unangenehme Konsequenzen tragen zu müssen.
  • Die Angst etwas zu verpassen.

Ein “Nein” ist also ziemlich negativ besetzt, wird aber restlos überbewertet. Denn nicht die Ablehnung einer Bitte, sondern die Art wie sie abgelehnt wird ist entscheidend, wie man damit umgeht. Ist ein “Nein” freundlich und konkret, vielleicht sogar noch mit einer guten Begründung versehen, wird es meist vorbehaltlos akzeptiert. Menschen, die ab und zu “Nein” sagen, bringt man oft größere Wertschätzung entgegen. Wenn sie “Ja” sagen, dann hat dies ein anderes Gewicht. Sie werden als zuverlässiger eingestuft, weil sie offensichtlich ganz anders hinter ihrem “Ja” stehen. Sie haben es bewusst getroffen – mit jeder Konsequenz. Diese Konsequenzen gilt es gegeneinander abzuwägen.

Was kostet mich ein „Ja” und was ein “Nein”?

Bist du dir nicht sicher, welche Entscheidung du treffen willst, erbitte dir Bedenkzeit. Lass dich nicht überrumpeln. Geh auf die Bitte ein und zeige Verständnis für den Fragesteller.

Teile deine Entscheidung freundlich mit.

Begründe sie gegebenenfalls und kneif nicht, nur weil man dich weiterhin versucht umzustimmen.

Setz Prioritäten.

Was ist dir wirklich wichtig? Woran willst du wirklich teilhaben? Wer alles gleichzeitig erledigen möchte, der verpasst letztlich viel mehr, weil er nichts richtig miterleben kann.

Und wer “Nein” sagt, der kann beim nächsten Mal durchaus “Ja” sagen, ist dann wirklich bereit dazu und dies fühlt sich für alle gut an.

Alles Liebe,

Benedikt

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15 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Benedikt,

    ich war früher ein Ja-Sager. Wollte es jedem recht machen. Es war schwer aus diesem Muster auszutreten, aber es war wichtig das ich es gemacht habe. Heute fühl ich mich wohler mit mir selbst. Bin glücklicher und zufriedener. Nicht nur durch das auschalten des Ja-Sagens, sondern durch viele verschiedene Dinge. Aber das war ein Teil meiner Wandlung.

    Beste Grüße,
    Dennis

  2. Hey Benedikt,

    danke für den Artikel, der für mich genau zur rechten Zeit kommt. Gerade sage ich zu oft „Ja“, weil ich denke, sonst etwas zu verpassen oder mir etwas entgehen zu lassen.

    Das Gegenteil ist der Fall. Ich überfordere mich und verliere das Wesentliche aus den Augen.

    Ich arbeite dran.

    Liebe Grüße,

    Ben

  3. Hey Benedikt,

    das Nein sagen fällt mir ebenfalls oft schwer, wenn Menschen mit mit Rehaugen um etwas bitten. Da hilft mir nur der Fokus auf die eigenen Ziele: Wie viel Zeit habe ich frei, um anderen unter die Arme zu greifen? Wird meine Hilfe wirklich gebraucht, oder wird Arbeit bloß auf mich abgewälzt? Welche Konsequenzen würde ein Nein haben (wie du schon sagst)?

    Im Endeffekt helfe ich gerne und möchte auch weiterhin gerne helfen. Trotzdem lohnt es sich genauer hinzusehen und die Spreu vom Weizen zu trennen.

  4. Hi,

    ja kenn ich gut. Frau sagt ja und dann hat man den Mist an der Backe obwohl man keine Lust hat xy zu tun oder zu besorgen oder oder…

    Ich habe es schon vor Jahren abgestellt. Weitgehendst zumindest. Mein engster Familienkreis kann mich manchmal noch dazu bringen JA zu sagen obwohl ich gern NEIN sagen würde. Ich sehe das allerdings unter dem von dir genannten Aspekt „Was ist der Preis eines NEINs“.

    Außerdem hat man ja so seine Prioritäten. Wenn zwei Leute mich um etwas bitten, sage ich beim einen NEIN und beim anderen JA. Da kommt so viel mehr noch mit in die Entscheidung rein das nichts mit der Sache an sich zu tun hat. Ich denke das ist so OK.

    Gruß Jane

  5. Dazu fällt mir ein Spruch ein, den ich neulich irgendwo gehört/gelesen habe.
    „Nein sagen ist der einzige Weg, um Raum für Dein nächstes „Ja“ zu schaffen.“

    LG aus San José
    Tobias

  6. Lieber Ben,

    Auch einmal nein sagen hat mit dem von dir prolongierten „Leben nach eigenen Standards“ zu tun. Der Artikel kommt bei mir deshalb zur rechten Zeit, denn gerade jetzt wenn es bei mir wichtig ist muss ich meine Kraft fokussieren!

    Danke

  7. Wie wahr! Bei mir ist es die Angst nicht (mehr) geliebt zu werden! Mir hilft z.B. das Buch „Asshole“ zur Densibilisierung – ganz im Ernst! Ist zudem witzig geschrieben. Untertitel: „Wie ich lernte ein Schwein zu sein und dabei reich und glücklich wurde“ :-)

    1. Hallo Thomas,

      hinsichtlich Deiner geäußerten Bedenken, für ein „NEIN“ mit der Konsequenz leben zu müssen ,nicht mehr geliebt zu werden….ich kann da so was von mitreden, den ich war Spitze im JA- sagen! Allein im beruflichen Bereich war ich ständig jene, die sich für alles bereit erklärte- aber, komisch- hab ich gedacht- Respekt bekommen eigentlich die, die sich trauten, ihr NEIN zu setzen!
      Das liegt lang zurück, denn ich habe einen Prozess durchlaufen, der mich letztendlich in ganz neue Wahrheiten führte:
      Ich lernte MICH zu lieben, zu achten , als den wichtigsten Menschen in meinem Leben zu sehen und führte mir IMMER vor Augen:
      Was will ICH wirklich? Welche Entscheidung fühlt sich in MIR stimmig an und dabei hab ich das Außen mit seinen Erwartungen soooooo weit von mir entfernt. Dann las ich noch einen Satz:Bei allen Entscheidungen sollte ich ein Lächeln im Gesicht haben!
      Ich radierte die Wörter „ich muss“- „ich soll“- aus meinem Leben und ersetzte sie durch ein „ICH möchte“.
      Was ich verdeutlichen möchte ist- bei allem,was ich tu, bin ich total auf mich konzentriert- lasse Erwartungen im Außen weg, denn ich muss keine Erwartungen erfüllen, wenn ich ein NEIN im Mund habe. Es muss mir dabei gut gehen!
      Und ich sag Dir- die Haltung hält eine echte Freundschaft aus, denn dann zeigt Dir der Mensch, dass er Dich wertschätzt und ich kann nur von guten ERfahrungen berichten. Wer Dich um des NEINS willen fallen lässt- der passt halt nicht- und ich bin eh der Ansicht: Jeder Mensch hat ein Anrecht darauf, geliebt zu werden, ohne, dass er dafür etwas tun muss oder „so und so“ zu sein hat. Das ist genau das Übel der frühen Zeit- das,was man mir mit auf den Weg gab: Liebe gibts nur gegen „Leistung!“ Ist aber nicht so und in der Haltung lebe ich mein Leben.

      Lieben Gruß von Linda

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