3 Gründe, warum alte Gewohnheiten dich den Erfolg kosten

Ein Gastartikel von Chantal Perrinjaquet.

Vielleicht kennst Du dieses Bild, wo mit simplen Strichen dargestellt wird, dass ausserhalb der Komfortzone (unsere bekannten Muster und alte Gewohnheiten) die „Magic Zone“ liegt. Ich habe dieses Bild schon mit dem Satz „where magic happens“ gesehen:

Diese Veranschaulichung wirkt. Die Zeichnung zeigt auf einfache Weise die Botschaft auf, dass um unsere Komfortzone herum Geschenke auf uns warten. Was ist eigentlich die Komfortzone genau? Es ist ja nicht so, dass wir diese Zone „sehen“ können, abgegrenzt wie ein Gartenzaun oder eine Mauer.

Und trotzdem fühlt sie sich für die meisten Menschen so an. Das heisst, wer sich bewusst damit befasst, seine Komfortzone zu überschreiten, weiss genau, dass wir uns dabei manchmal benehmen, als ob es ein unüberwindbares Hindernis wäre. Holen wir ein wenig aus.

Wir Menschen sind Gewohnheitstiere.

Das bedeutet, alles was mit Gewohnheiten, Ritualen und Abläufen zu tun hat, gibt uns Sicherheit. Das ist „natürlich“, weil unser System so eingestellt ist. Deshalb entwickeln wir unbewusste Muster, welche dafür sorgen, dass wir sich wiederholende Abläufe, ohne darüber nachzudenken, umsetzen können.

Ich denke da ans Fahrradfahren, unsere Hygiene, Mahlzeiten einnehmen und so weiter. All diese Dinge müssen wir entweder regelmässig tun oder wenn wir es tun, setzen wir sie automatisch um. Das bedingt eine erste bewusste Zeit des Lernens, in welchem sich das Neue mit dem Training automatisiert.

Diese Automatisierung, sprich „Gewohnheit“, gibt uns Sicherheit. Unser System verlässt sich darauf und das zu Recht: Automatisiertes Verhalten gibt uns zuverlässig Erfahrungen! Wir wir kennen „es“.

Warum wollen wir da nicht raus?

Wir meinen instinktiv, dass in neuen Erfahrungen Gefahren lauern. Alles, was uns unbekannt ist, macht uns Angst. Darin liegt meist tief verankert die Angst vor Kontrollverlust und damit auch die Angst vor dem Sterben. Unsere Gewohnheiten sind die Basis unserer Komfortzone. Und in dieses Gefäss hinein kommen alle unsere Vorlieben, die Orte unseres Alltages, sowie die Menschen, die sich darin bewegen.

Die Komfortzone beinhaltet nicht unbedingt Dinge, die uns gut tun. Im Gegenteil. Sehr oft kommt es vor, dass wir darin sich wiederholende Sachen zulassen, die uns Schmerz bereiten: emotionaler wie auch körperlicher Schmerz. Warum das? Sich dagegen zu wehren würde bedeuten, seine Komfortzone für eine Weile zu verlassen. Es würde bedeuten, in einem bestimmten Thema neue Schritte zu gehen.

Weil wir jedoch natürlicherweise Angst vor Neuem haben, akzeptieren wir lieber das „Bekannte“, das uns Schmerz zufügt, als zu riskieren, etwas Neuem Platz zu geben. Denn da haben wir keine Kontrolle. So nähren wir unseren unbewussten Komfortzonen-Teufelskreis, und mindern die Chancen, mehr Erfahrungen und Bereicherungen zu erleben!

Wenn man dies alles weiss, wird einiges einfacher. Am Schluss dieses Textes erzähle ich Dir 2 Tipps, die bei uns Menschen sehr gut funktionieren, um die Geschenke aus der „Magic Zone“ zu holen. Aber das hier musst Du zuerst wissen:

3 Gründe, warum alte Gewohnheiten zu ändern Dich nicht umbringt

  1. Unsere Komfortzone und somit das, was „unsere kleine Welt“ ausmacht, ist umgeben von der Vielfalt an einer unglaublich komplexen und bereichernden 4-D Welt.

Stell Dir eine Art Erlebnispark vor! Alleine an die verschiedenen Kulturen, die verschiedenen Klimazonen, die verschiedenen Schicksale, die verschiedenen Erfindungen, sozialen Gruppierungen und so weiter, zu denken, gibt uns eine Mini-Inspiration davon, was uns „draussen“ erwartet.

Ein unvorstellbar riesiges Angebot! Eine Schatzkiste! Und darin sind lauter andere Komfortzonen. Die überleben auch. Recht gut. ;-) Vielleicht beruhigt Dich das? Lass Dich inspirieren von ihnen, wie Du sie mit Deiner Welt inspirieren würdest!

Schenk Dir eine der vielen Horizonterweiterungen! Es ist Deine Entscheidung, ob Du diese Möglichkeiten erfahren möchtest.

  1. Oft kriegen wir die Gelegenheit, in Ruhe das Überschreiten der kritischen Zone zu überdenken. Nimm dies als Chance und denke alles durch.

Plane Deine ersten Schritte ins Ungewisse, überlege Dir, was Dir da begegnen könnte (Ideen kriegst Du aus Erfahrungsberichten von Freunden, dem Internet oder der Medienwelt).

Deine Planung gibt Dir eine Form von Sicherheit und vor allem die Möglichkeit, diese Schritte langsam, bedächtig und ACHTSAM zu gehen. Beobachte! Staune! Lerne! Überlege Dir, was dies mit Dir macht! Nimm Dir Zeit, um alles zu verdauen.

Wenn Du das regelmässig bewusst machst, kriegst Du neben der Horizonterweiterung eines der schönsten Geschenke: Du trainierst damit automatisch, bei Dir selbst zu bleiben und gelassener zu werden.

  1. Manchmal kann man den Gang in die „Magic Zone“ nicht vorbereiten. Dann fühlt es sich an, als ob man ins kalte Wasser geworfen wird.

Was machen wir, wenn wir ins Wasser geworfen werden? Ja, wir schwimmen! Selbst wenn wir vorher nicht schwimmen konnten, sorgt unser Instinkt dafür, dass der Körper automatisch Aktionen ausführt, die uns vor dem Tod bewahren.

Und so ist es auch mit der „Magic Zone“: Sie mag sich zuerst kalt und fremd anfühlen, wenn Du hineingeschubst wirst (durch Schicksalsschläge, höhere Gewalt o.ä.). Aber Dein System wird dafür sorgen, dass Du instinktiv das „Richtige“ machst.

Die Erkenntnis, die Du hier mitkriegst, ist: Du realisierst, dass Du überleben kannst. Das stärkt Dein Urvertrauen und Du wirst vielleicht die Lust kriegen, öfter zu schwimmen. Du erfährst, dass Du mit jedem Mal besser wirst! Diese Motivation hilft Dir bei anderen Komfortzonenüberschreitungen, um sie offener und positiver anzugehen. 

2 Tipps, damit Du diese Geschenke besser absahnen kannst

 Oben habe ich angesprochen, dass die Angst vor der „Magic Zone“ eine instinktive Steuerung ist. Sie ist „normal“ und „natürlich“!

Wenn wir verstehen, dass diese instinktive und somit automatische „Bremse“ unser Überleben sichert, und wenn wir daran denken, dass wir in einer wahrhaftigen, lebensbedrohenden Situation froh darum sind, instinktiv unser Leben retten zu können, finden wir diese Einrichtung gut. Interessant ist, dass damals vor X tausend Jahren, wo wir uns noch auf allen Vieren fortbewegt hatten, diese Einrichtung in den meisten Fällen tatsächlich von Nöten war.

alte Gewohnheiten

Heutzutage jedoch ist es in den wenigsten Fällen so, dass unsere „Angst“ berechtigt ist. Berechtigt in dem Sinne, dass sie uns eine Todesgefahr ankündigt. Erinnere Dich daran, dass sich in diesen X tausenden von Jahren nicht nur unser aufrechter Gang, sondern auch unser Gehirn, vor allem das Grosshirn, entwickelt hat. Inzwischen haben wir uns u.a. beigebracht, Dinge bewusst wahrzunehmen und haben unsere Intelligenz und unseren Verstand sehr beeindruckend vergrössert. Deshalb empfehle ich Dir mit meinem 1. Tipp:

1. Nutze Deinen inzwischen entwickelten Verstand

Realisiere, dass Dein instinktiver Impuls, eine Komfortzone nicht zu überschreiten, wahrscheinlich eine unnötige Warnung vor einer nicht existierenden Gefahr ist. Nimm Dir die Zeit und nutze auch Deine inzwischen entstandene Entscheidungskraft und Deine Intelligenz, um eine eventuelle Gefahr mit Fakten auszuschliessen! Falls es sich DOCH um eine echte Überlebenssituation handelt, wirst Du es SOFORT merken, das sei Dir gewiss!

2. Die Magic Zone

Ein weiterer Trick, der mir selber immer sehr gut hilft, ist, einen Teil seiner Komfortzone in die „Magic Zone“ mitzunehmen. Ich weiss, das tönt sehr abstrakt. Ist jedoch simple und kann sehr beruhigend wirken! Hier einige Beispiele:

  • Wenn Du zum Beispiel an einem Seminar Dich weiterbilden möchtest: Lade eine Person aus deiner Komfortzone dazu ein, Dich zu begleiten!
  • Wenn Du an ein Vorstellunggespräch gehst: Nimm einen Talisman in Deiner Tasche mit und stell Dir vor, dass er Dir Kraft gibt!
  • Wenn Du ein Meeting in einer fremden Stadt hast: Entscheide Du, wo Du Dich am wohlsten fühlst, um diese Person zu treffen! Das könnte ein Lokal sein, das Du magst oder vorher in Ruhe besuchst.

All diese Faktoren, Klarheiten, Entscheidungen und Schritte können übrigens dazu führen, dass Du auf einmal eine Art Sucht dafür entwickelst, in Deiner Magic Zone zu sein. Je öfter Du es machst, umso stärker wird Deine Motivationsspirale und umso mehr Schwung und Hemmungslosigkeit wirst Du erleben. Genial!

Deshalb gönne Dir immer wieder bewusst und achtsam das Sein in Deiner Komfortzone. Komm an und tanke auf, geniesse es, Dich in Deiner sicheren Welt aufzuhalten und Deine Batterien wieder zu laden. Nur weil die Magic Zone uns Horizonte öffnet, heisst es nicht, dass die Komfortzone „schlecht“ ist! Im Gegenteil. Die ideale Mischung macht es aus, dass wir unser Leben wirklich leben! Das habe ich mir geschenkt. Und das wünsche ich auch Dir von Herzen.

Wie sieht es aktuell bei DIR aus? Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

Herzliche Grüsse aus der Schweiz,

Chantal


Über die Autorin:

ChantalBavareChantal Perrinjaquet ist als Business Coach und Medium und seit einigen Jahren als Autorin tätig. Ursprünglich hat sie verschiedene Berufe erlernt, bis sie sich für Businessfrauen eingesetzt hat: Wirtschaftsdiplom, Polizistin mit Diensthund, Ausbildung zum professionellen Medium und Business Coach und Trainerin bei Dale Carnegie Training. Ihr Hauptanliegen ist es, die feinstoffliche Wahrnehmung bodenständig und qualitätsstark zu vermitteln und Unternehmerinnen zu zeigen, wie sie diese zu ihren Gunsten einsetzen können, um die eigene Kraft und vollkommenen Erfolg souverän und gelassen zu erlangen. Mehr über sie auf www.frauen-im-business.ch.

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4 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Chantal

    Danke für deinen informativen Beitrag. Ich finde mich grösstenteils in dem Geschriebenen wieder.

    Die Komfortzone ist die Zone, mit welcher wir die Besten Erfahrungen in unserem Leben gemacht haben. Sie gibt uns Halt und Sicherheit. Wie du richtig schreibst gibt es hier allerdings keine Entwicklung.
    Unsere Entwicklung geschieht in der „Magic Zone“. Um dahin zu kommen braucht es in gewisserweise Mut. Von dem her finde ich dein Beispiel mit dem Talisman sehr treffend. Je mehr positive Erfahrungen wir in der „Magic Zone“ erlangen, desto gelassener können wir mit ihr umgehen und desto besser integrieren wir sie in uns, bis sie zur Komfortzone gehört.

    Herzlichen Gruss (aus der Schweiz)
    Markus

    PS. gerne teile ich deinen Beitrag in meinem Netzwerk ;-)

  2. Hallo Chantal,

    der Artikel gefällt mir sehr gut.
    Das Problem mit der Komfortzone kenne ich auch all zu gut. Es ist ja auch so, dass auch wenn man sich dessen bewusst ist, das nicht bedeutet, dass man die Zone dann „überschreitet“, manchmal steht man starr da und ist frustriert, weil man es nicht schafft und dann kommt noch eine zusätzlich Blockade.
    Die Idee ein wenig Komfortzone in die Magic Zone zu bringen ist daher echt ideal. Das muss ich mir auf jeden Fall fürs nächste Mal, wenn ich an dieser Schwelle stehe, merken. Danke dafür :D

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