Die 5 Fehler, wegen derer du deine Ziele nie erreichst

Ein Gastartikel von Martin Grünstäudl.

Du hast dir schon oft im Leben Ziele gesetzt, doch hast es nie geschafft, sie zu erreichen? Wenn du diese Frage mit einem klaren JA beantworten kannst und somit mit deinem Status Quo nicht so ganz zufrieden bist, dann solltest du weiterlesen.

Vielleicht begehst du nämlich den einen oder anderen dieser 5 Fehler, die ich dir gleich vorstellen werde …

Fehler #1: Du verfolgst die falschen Ziele

Ich denke, dass dies sehr häufig ein Grund ist, warum wir unsere Ziele nicht erreichen – egal wie sehr wir uns auch anstrengen.

Wir übernehmen oft ungeprüft Ziele, die gar nicht die unsrigen sind. Wir übernehmen sie von der Gesellschaft, in der wir leben und aufgewachsen sind, da sie als besonders erstrebenswert gelten.

Beispielsweise ist es bei uns so üblich, einen angesehenen und gut bezahlten Job anzustreben, ein Haus zu bauen und eine Familie zu gründen. Hingegen wird die jahrelange Führung eines kleinen Singlehaushalts, die Arbeit im Homeoffice und die Kündigung eines scheinbar sicheren und gut bezahlten Jobs als verpönt angesehen.

Sehr oft ist uns gar nicht mehr bewusst, dass wir nicht unsere eigenen Ziele verfolgen. Doch selbst wenn wir uns dessen bewusst sind, gehen wir lieber den offenbar „leichten“ Weg, indem wir Ziele verfolgen, die allgemein anerkannt sind. Dies verhindert, dass wir ausgegrenzt und nicht mehr respektiert werden von unserem Umfeld.

Das Problem mit solchen falschen Zielen ist aber, dass wir am Ende nur verlieren können. Selbst wenn wir diese Ziele erreichen, werden wir nämlich nicht glücklich damit. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir ohnehin scheitern, da uns unser Unterbewusstsein immer wieder blockieren und im Weg stehen wird. Denn tief im Innern wissen wir, dass wir dieses und jenes gar nicht erreichen möchten.

Fehler #2: Du kennst deine wahren Ziele nicht

Dieser zweite Punkt hängt unmittelbar mit dem vorigen zusammen. Wenn du nicht weißt, was du im Leben erreichen willst, dann kannst du dir keine eigenen Ziele setzen und somit auch keine erreichen. Du verfolgst dann meist jene der Gesellschaft, in der du lebst.

Somit wird es Zeit, dass du dir genauer Gedanken darüber machst, was du im Leben erreichen willst und wofür du regelrecht „brennst“. Es wird also Zeit, dass du dich selbst mal besser kennenlernst und auf dich und deine Neigungen besser Acht gibst.

Für`s erste empfehle ich dir, dass du dir folgende Fragen stellst:

  • Bin ich im Großen und Ganzen zufrieden mit meinem Leben?
  • Womit bin ich nicht so ganz zufrieden?
  • Gibt es Dinge, die ich nicht ändern möchte, weil sie in Ordnung sind, so wie sie jetzt sind?

Da du selbst bei der Beantwortung dieser Fragen immer noch fremdgesteuert antworten könntest (also gesellschaftlich anerkannte Antworten gibst), solltest du dir auch folgende Fragen stellen:

  • Warum bin ich alles in allem zufrieden bzw. nicht zufrieden mit meinem Leben?
  • Warum bin ich in manchen Bereichen zufrieden mit dem Status Quo und in anderen hingegen nicht?
  • Besteht die Möglichkeit, dass ich die Ziele anderer zu meinen eigenen gemacht habe?

Hör bitte tief in dich hinein und gib nicht bloß rationale Antworten. Wenn sich etwas nicht gut für dich anfühlt, dann solltest du etwas an dieser Situation ändern – auch wenn es bedeuten würde, dass du dich dadurch „untypisch“ verhältst.

Fehler #3: Du traust dir nicht zu, deine Ziele zu erreichen

Vor allem Menschen mit einem geringen Selbstvertrauen stehen vor einem großen Problem. Einerseits sind sie anfällig dafür, die falschen Ziele zu verfolgen, da sie besonders darauf bedacht sind, nur ja nirgends anzuecken und es jedem recht zu machen.

Andererseits ergibt sich für sie noch ein weiteres Problem: Selbst wenn sie ihre wahren Ziele verfolgen, erreichen sie diese oft nicht, weil sie nicht so recht an sich glauben. Sie trauen es sich gar nicht zu, dass sie ihre Ziele erreichen können. Dadurch ist ein Scheitern meist schon vorprogrammiert.

Falls du selbst an einem geringen Selbstvertrauen leiden solltest, so empfehle ich dir, etwas dagegen zu tun. Die schlechte Nachricht ist, dass dies mit Aufwand verbunden ist. Doch falls du bereit dazu bist, gibt es viele gute Möglichkeiten um dich weiterzuentwickeln. Falls du es mit dem Aufbau von mehr Selbstvertrauen wirklich ernst meinst, wäre vielleicht mein neues Buch / eBook etwas für dich: 99 Übungen für mehr Selbstvertrauen :)

Fehler #4: Du mutest dir zu viel in zu kurzer Zeit zu

Wer kennt das nicht: Speziell zu Neujahr setzen wir uns die unmöglichsten Ziele – und am besten noch 20 gleichzeitig. Wir möchten abnehmen, befördert werden, mehr Geld verdienen, ein Haus bauen, mit dem Rauchen aufhören und regelmäßig Yogaklassen besuchen. Und selbstverständlich wollen wir auch mehr Zeit mit der Familie verbringen und jede Woche ein gutes Buch lesen.

Kein Wunder, dass das nicht funktioniert. Doch trotzdem machen wir diesen Fehler immer wieder.

Doch wie wäre es mal damit: Setz dir nur ein Ziel zur selben Zeit. Nicht zwei oder drei – sondern nur eines. Das fokussiert dich und sorgt dafür, dass die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches größer ist, dass du es erreichen wirst.

Und noch etwas: Wenn du dir zu viel auf einmal zumutest, dann setzt oftmals der „Scheißegal-Effekt“ ein. Wenn du bei einem bestimmten Ziel scheiterst, dann verwirfst du meist auch alle anderen. Und du gibst dich auch nicht mit Teilerfolgen zufrieden. Wenn sich Ziele nicht komplett umsetzen lassen, dann wird gleich drauf gepfiffen. Dies führt dazu, dass man am Ende meist keines erreicht hat.

Somit bist du viel besser dran, wenn du dir nur eines setzt. Glaub mir :)

Ziele

Fehler #5: Du versuchst es mit Willenskraft

Es ist ein Irrglaube, dass wir Menschen imstande sind, etwas wirklich Großes nur durch Willenskraft zu erreichen. Fakt ist, dass unsere Willenskraft so etwas ist wie ein Muskel, der bei Beanspruchung ermüdet.

Es mag dir vielleicht gelingen, für ein paar Wochen die nötige Willenskraft aufzubringen um etwas für die Erreichung deiner Ziele zu tun. Doch irgendwann setzt unweigerlich die Erschöpfung ein und der innere Schweinehund siegt mal wieder.

Viel besser ist es hingegen, wenn wir gar keine Willenskraft brauchen um etwas zu erledigen. Die Lösung dieses Problems ist, gute Gewohnheiten zu entwickeln. Denn: Die Durchführung gewohnheitsmäßiger Handlungen  bedarf keiner willentlichen Anstrengung mehr. Und deshalb ist es viel besser auf Gewohnheiten anstatt auf Selbstdisziplin zu setzen. (Oder wann hast du das letzte Mal bedeutende Dinge nur mit Disziplin und Willenskraft vollbracht? ;) )

Bis jedoch etwas zur Gewohnheit wird, brauchst du natürlich schon einen Funken Willenskraft. Doch das dauert in der Regel nur wenige Wochen. Und wenn du dir nur ein Ziel gesetzt hast (siehe voriger Punkt), dann sollte es kein Problem sein, sich Tätigkeiten anzugewöhnen, die dich diesem einen Ziel näherbringen.

Ich zum Beispiel habe mir angewöhnt, jeden Tag etwas zu schreiben. Und das mache ich nicht irgendwann am Tag. Es ist das erste, was ich mache, sobald ich mich an meinen Schreibtisch gesetzt habe. Nicht einmal meine E-Mails checke ich bevor ich nicht mindestens eine halbe Stunde an irgendwas geschrieben habe – sei es an einem Blogpost oder an einem Buchkapitel.

Und das Schöne dabei: Es kostet mich keinerlei Überwindung mehr. Als das Schreiben hingegen noch keine Gewohnheit für mich war, musste ich mich oft dazu zwingen, mich an den Computer zu setzen. Und das ermüdet mit der Zeit wirklich. Druck ist nie gut. Mit der nötigen Gelassenheit erreichst du langfristig viel mehr :) .

Kurz zusammengefasst:

Damit du deine Ziele auch erreichst, solltest du …

  • wissen, was du überhaupt für Ziele hast,
  • deine eigenen Ziele verfolgen – und nicht jene der Gesellschaft,
  • dir nur ein Ziel auf einmal vornehmen,
  • es mit Gewohnheiten statt Selbstdisziplin versuchen
  • und etwas für dein angeschlagenes Selbstvertrauen tun.

Ich wünsche dir viel Erfolg damit!

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Über den Autor

Martin ist Blogger und Buchautor. Unter anderem schreibt er in seinem Blog unter https://1001erfolgsgeheimnisse.com über Themen wie das Setzen und Erreichen von Zielen sowie über den Aufbau von mehr Selbstvertrauen.

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13 Kommentare, sei der nächste!

  1. Es ist schon sehr spannend wie viel Regeln und Übungen es gibt, die den Menschen suggerieren, was sie alles erreichen können.

    Heute hat es mich gepackt, mal wieder zu posten. Alles schön und gut, alles hilft auf eine gewisse Weise.
    Dennoch hilft es den Menschen nur zur Hafterleichterung nicht jedoch aus dem Gefängnis.

    Es gibt eigentlich nur eine Regel, die sehr einfach, jedoch nicht leicht ist. Sie ist tausende von Jahren alt: Es gibt nur Taten, keine Täter!

    Es gibt aus meiner heutigen Sicht keine Geheimnisse, nur ein Erkennen oder Aufwachen!

    Liebe Grüße
    Norbert :-)

    Ist das erkannt, nicht verstanden, denn mit Verstand hat das nichts zu tun, können ALLE anderen Regeln, die Erfolg versprechen in die Tonne.
    Das bedeutet wiederum nicht, nichts weiter zu tun und lernen und zu erfahren..

  2. Man kann alles erreichen….man muss nur wollen ;-) Doch ist es nicht immer einfach genau zu wissen was man will ;-) Kann mich meinem Vorredner nur anschließen; Taten müssen folgen, um die Ziele auch zu erreichen!

  3. Hallo Norbert,

    danke für deine Meinung.

    Also ich bin der Meinung, dass es grundsätzlich zwei Wege zur Zufriedenheit gibt – einerseits die Erreichung persönlicher Ziele und andererseits das scheinbare Gegenteil, nämlich das Loslassen und somit die Verringerung der Ansprüche. Letzterer Weg wird vor allem in asiatischen Kulturen oft gewählt – ersterer ist bei uns vorherrschend.

    In diesem Beitrag bin ich auf die Fehler eingegangen, die man häufig begeht, wenn man ersteren Weg einschlägt – vor allem, dass man sich zu viel Druck macht. Insofern kritisiere ich dadurch ja auch die Vorgehensweise, die oftmals gewählt wird.

    Und was ist gewonnen, wenn man nur scheinbar keine eigenen Ziele verfolgt und sich somit bloß an die Gesellschaft anpasst? Ich denke nämlich, dass das meist passiert, wenn man sich nicht darüber klar geworden ist, was man selbst eigentlich will.

    Liebe Grüße
    Martin

  4. Guter Artikel:

    Eine kleine Übung die in diesem Zusammenhang zu Punkt gemacht habe:

    Ich habe mich für 21 Tage jeden Tag für 15 Minuten hingesetzt und aufgeschrieben: Was will ich. Und das vollkommen unreflektiert.

    – ich will ein Eis
    – ich will eine Weltreise machen
    – ich will Englisch lernen
    – usw.

    Nach den 21 Tagen hatte ich eine starke Verbindung zu dem, was ich wirklich im Leben will.

    Also wer will: viel Spaß!

    Sven

  5. Vielen Dank für den Artikel, der einfach ein paar wesentliche Aspekte nochmal zusammenfasst und auf den Punkt bringt. Besonders hilfreich fand ich vor allem den Aspekt der Gewohnheiten statt Selbstdisziplin bzw. Willenskraft. Dies finde ich vor allem wertvoll, da aus psychologischer Sicht die Willenskraft als Persönlichkeitsmerkmal nicht tatsächlich vorhanden scheint, sondern wir vielmehr davon ausgehen müssen, dass Veränderungen einem Prozess des Wollens unterliegen, der sich je nach Phase der Veränderung eben auch immer wieder ändern kann und überprüft werden muss. Und um tatsächlich eine Veränderung herbei zu führen, die stabil bleibt, muss das neue Verhalten zur Gewohnheit werden. Von daher ist das hier in aller Kürze wirklich wunderbar auf den Punkt gebracht.

    Vielen Dank auch an Sven für die Idee des Findens der wahren Ziele. Das werde ich mal austesten.

    Viele Grüße
    Bianca

  6. Hey Martin,

    danke für den Beitrag, ich beschäftige mich gerade selbst mit einem Beitrag über Ziele. Ich muss zugeben, dass ich manchmal irritiert bin, was alles über Ziele und Zielsetzung geschrieben wird. Z.B. es ist in der Spirituellen Szene verbreitet, dass man sich keine Ziele setzen soll. man sollte leben ohne Ziel und sich vom Leben treiben lassen. Es gibt wieder andere, die auf Zielsetzung schwören. Und es gibt viele Meinungen, die dazwischen liegen. Deshalb würde mich interessiere, was du dazu meinst.

    Mir persönlich hat an deinem Beitrag der 5. Punkt sehr gut gefallen. Ich scheitere oft an Willenskraft, aber etwas sich als Gewohnheit aneignen, finde ich eine sehr gute Idee.

    Herzliche Grüße und einen schönen Tag
    Afschin

    1. Hallo Afschin,

      ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass man komplett ohne Ziele leben kann. Wir sollten sie aber meiner Meinung nach auch nicht zu ernst nehmen und sie nicht zu verbissen erreichen wollen. Denn Druck führt über kurz oder lang zu Unzufriedenheit und oft auch dazu, dass wir unsere Ziele gerade deshalb nicht erreichen. So ähnlich wie es Tobias weiter unten treffend beschrieben hat: „Ziele sind wichtig, aber deren Erreichung mit aller Gewalt verhaftet zu sein, führt zu Leid.“ Den Satz kann ich voll und ganz unterschreiben. Danke dafür :-)

      Liebe Grüße
      Martin

  7. Hat mir gut gefallen, der Beitrag! Hätte noch etwas hinzuzufügen. Menschen überschätzen sich meist, was die Erreichung von kurz bis mittelfristigen Zielen (z.B. innerhalb eines Jahres) angeht aber unterschätzen sich meist für langfristige Ziele.

    @Afschin: Es ist wohl mal wieder ein Paradox. Ziele sind wichtig, aber an deren Erreichung mit aller Gewalt verhaftet zu sein, führt zu Leid. Im Yoga wird das mit Vairagya bezeichnet. Bewusst praktizieren kann man das mit „Karma-Yoga“, dem Yoga der Handlung/Tat, in dem man Dinge tut, ohne an deren Ergebnissen zu haften, wie zum Beispiel wohltätige Dinge. Da wir in dieser „Inkarnation“ einen Körper benutzen müssen, der regelmäßig aus begrenzten Ressourcen heraus mit Essen und Trinken versorgt werden muss, kommen wir um Zielsetzungen wohl leider nicht herum. Es sei denn wir bekommen es demnächst hin, uns von „Prana“ zu ernähren ;-)

    LG, macht weiter so
    Tobias

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