Wer bin ich und wo will ich hin? Drei beste Schritte, die Klarheit zu finden

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Es gibt kein richtiges Leben im falschen – Theodor W. Adorno 

Man lebt, um sich auszudrücken, und indem man es tut, bereichert man die Welt – Henry Miller 

In diesem Beitrag bekommst du Orientierungshilfe und Unterstützung auf deinem Weg zu dir selbst. Die Autorin nimmt an, dass folgende drei Annahmen auch für dich gelten: 

  1. Wir sind erst dann glücklich, erfüllt und zufrieden, wenn wir ein Leben führen, das zu unserer Persönlichkeit mit den einzigartigen psychischen Eigenschaften passt. 
  2. Wir sind erst dann glücklich und zufrieden, wenn unsere persönlichen, individuellen Bedürfnisse erfüllt werden.
  3. Wir sind erst dann glücklich und zufrieden, wenn unser Leben eine Richtung hat und wir diese Richtung selbst bestimmen.

Ca. 7 Minuten Lesezeit mit anschließenden Reflexionszeit, die du gern selbst dosieren kannst. 

Bevor du Neues lernen kannst, sei bereit, dein Gefäß zu leeren und Platz zu schaffen 

Warum beschäftigen sich so viele Menschen mit der Frage, wer sie sind und was / wohin sie wollen? Meine persönliche, sehr emotionale Begegnung mit dieser Frage fand 2001 statt. Ich kaufte mir ein “Buch der Fragen” – ein scheinbar harmloses Notizbuch. Die ersten Fragen über Lieblingsessen, Hobbys etc. waren einfach. Dann kamen mehr Fragen, und plötzlich hatte ich keine Antworten. 

Weil meine Antworten nicht ich waren. All das, was ich zu diesem Zeitpunkt erarbeitet, aufgebaut und erreicht habe, war nicht das, was ich wollte. Ich war tief unglücklich.  

Es hat mich Jahre gekostet, diese Erkenntnis zu akzeptieren. Vielleicht hätte ich noch viele Jahre mehr gebraucht, doch 2011 kam -zum Glück- das Buch von Bronnie Ware (https://www.bronnieware.com/) auf den Markt: “Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen”, und da war sie, die Erkenntnis: ich möchte folgende zwei Dinge nicht bereuen: 

  1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir im Leben treu zu bleiben und nicht das Leben zu leben, das andere von mir erwarteten
  2. Ich wünschte, ich hätte nicht so hart gearbeitet

Ab diesem Moment hatte ich den Mut, mein Gefäß zu leeren und Neues zu lernen. Ich habe alles losgelassen, was nicht meins war. Somit hatte mein Leben Platz und Zeit für die Dinge, die ich wirklich wollte. 

Wie du erfährst, wer du bist 

Wir Menschen sind zum einen wunderbar komplex und zum anderen absolut nicht miteinander vergleichbar. Die Tatsache, dass jeder auf dieser Welt eine ganz eigene Persönlichkeit hat, bringt eine kleine Schwierigkeit mit sich: es gibt keinen “Idealweg”, der für alle gilt. Was mir leicht und verständlich erscheint, wird für jemand anders Riesenthema sein und andersrum. 

Darum sind folgende Ideen und Vorschläge eine Orientierungshilfe. Manche Fragen werden vielleicht sofort Antworten finden, andere wiederum dich monatelang beschäftigen. Sollte dich irgendein Thema besonders intensiv beschäftigen, könnte das ein Zeichen sein, dass du auf dem richtigen Weg zu deiner Antwort bist. Sollte der Weg zu kompliziert erscheinen oder dich emotional überfordern, rate ich dir ausdrücklich dazu, dich von einem Coach begleiten zu lassen. 

Schritt 1: Wie liest sich das Buch deines Lebens? 

Wenn du wissen willst, wer du bist, schaue in das Buch deines Lebens. Wer bist du bereits geworden? Lass uns diesen Schritt in einer Beobachterrolle tun – ohne Kommentare und ohne Bewertungen. 

Es war einmal (dein Name). Er kam im (Ortsname) auf die Welt. (Wenn du magst, beschreibe die Familie und den Ort genauer). Dann ging er / sie in eine Schule und warde nach (Ausbildung / Lehre / Studium) … (Berufsbezeichnung).  

Mache einfach so weiter, bis die wesentlichen Fakten und Zahlen deines bisherigen Lebens wie in einem Buch beschrieben sind. Mache das so detailliert wie du möchtest. 

Im nächsten Schritt betrachten wir diese Fakten mit Hilfe folgender Fragen: 

  • Wer waren die Menschen, mit denen du viel Zeit zusammen verbraucht hast? Was hast du von diesen Menschen gelernt? Welche Weisheiten / Sprüche aus dieser Zeit gelten für dich auch heute noch? Wer oder was hatte einen Einfluss auf dich?
  • Wer war dein Vorbild? Dein Mentor? Welche Erfahrungen hatten einen Einfluss auf dich? Welche Themen standen im Vordergrund?
  • Welche Menschen und welche Themen sind immer noch da – in deinem Leben? Welche Menschen und Themen haben sich verabschiedet?
  • Welche Fähigkeiten hast du dir angeeignet? Was machst du sehr gern? Was kannst du sehr gut? Worum bitten dich andere Menschen? Was hilft dir, durch das Leben zu gehen? Wie würdest du deine Stärken nennen?

Wenn dir mehr ähnliche Fragen einfallen, kannst du diese auch beantworten. Beschäftige dich so lange mit dem Buch deines Lebens wie es dir Spaß macht. Manch einer mag auch Skizzen hinzufügen oder kurze comicartige Zeichnungen.  

Mit allen diesen Notizen, Stichpunkten, Bildern und Erkenntnissen hälst du den Teil deines Ich in den Händen, der deine bisherige Vergangenheit beschreibt. 

Doch das ist noch lange nicht alles. Du bist mehr, als Fakten und Zahlen deines Lebens! 

Schritt 2: Was du willst ist was du kriegst 

Sehr viele Menschen wissen nicht, was sie wollen. Statt sich Zeit für die Antwort auf diese Frage zu nehmen, lassen sich sehr viele treiben. Wenn nichts im Fernsehen läuft, gibt es immer was bei Facebook. You know what I mean. 

Und es gibt noch einen anderen Aspekt: was wir wollen, ist nicht immer das, was wir wirklich brauchen. Ich habe dir am Anfang die Geschichte meines Lebens 2.0 erzählt, um zu zeigen, dass gesellschaftliches Bild von einem erfolgreichen Leben nicht unbedingt mit deinen Bedürfnissen übereinstimmt.  

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Warum spreche ich von Bedürfnissen? Im ersten Schritt hast du beim Blick in das Buch deines Lebens festgestellt, wer du bereits geworden bist. Lass uns deine Persönlichkeit mit Hilfe der Persönlichkeits-Zwiebel betrachten. 

Anhand deiner Lebensstationen konntest du sehen, wie gewisse Fähigkeiten und Kompetenzen nach und nach deine wurden (äußere Schicht der Zwiebel). 

Wenn du nach und nach typische Geschichten aus deinem Leben anschaust, wirst du feststellen, dass du mit der Zeit sogenannte Verhaltenspräferenzen ausgebildet hast. Zum Beispiel, ob du pünktlich bist oder dich auf Meetings gewissenhaft vorbereitest (zweite Schicht der Zwiebel). 

Die dritte Schicht beschreibt deine Glaubenssätze oder deine geistige Haltung. Was darf man? Weinen die Indianer? Geht man bei rot über die Straße? Muss man die Schwiegermutter einmal pro Woche anrufen? Ist Karriere für Frauen gut für die Wirtschaft? 

Doch all die drei Schichten beantworten nicht die Frage WARUM du all diese Dinge glaubst, tust oder lernst. Die Antwort auf diese Frage verbirgt sich im Kern der Persönlichkeits-Zwiebel und beinhaltet deine Bedürfnisse, Motive und Werte.  

Die Summe der vier Zwiebel-Schichten beschreibt deine einzigartige Persönlichkeit. Betrachte gern, wie facettenreich dieses gebilde ist und werde dir bewusst, dass du mehr bist, als dein Beruf oder dein Familienstand. 

Wenn du wissen willst, was dich motiviert, kannst du einen Persönlichkeits-Fragebogen ausfüllen, z.B. das Reiss Profil. So bist du gut dafür ausgerüstet, deine Bedürfnisse mit den Themen und Dingen abzugleichen, die du willst. Wenn das, was du willst und das, was du brauchst, sich gleichen, dann lohnt es sich, Energie für die Erreichung dieser Dinge aufzuwenden.  

Somit sind wir auch schon beim dritten Schritt. 

Schritt 3: Sei der Schöpfer deiner Zukunft! 

Ich mag gern Übungen, die etwas unter die Haut gehen. Nimm dir für den Schritt drei gern ein Blatt Papier. Vielleicht wirst du auch ein Taschentuch brauchen. 

Stell dir vor, es ist der Tag, an dem du begraben wirst. Deine Familie, deine Freunde, Kollegen und Kameraden stehen gemeinsam an deinem Sarg. Einer nach dem anderen erzählen sie, was sie mit dir verbindet und wofür sie dir dankbar sind. Sie erzählen Geschichten, die zwischen heute und deinem Tod passiert sind – in der Zukunft. 

Höre genau hin und betrachte die Gesichter der Menschen. Wer ist an diesem Tag gekommen? Wie viele Menschen sind da? Warum wollen sie sich von dir verabschieden? Welche Geschichten erzählen sie? Wie hast du das Leben dieser Menschen beeinflusst? Wofür danken sie dir? 

Schreibe dir paar Stichworte auf. Notiere dir Themen und Bereiche, die du gern hörst.  

Prüfe, ob diese Themen mit deinen Bedürfnissen aus Schritt zwei zusammen passen. Frage dich, wie deine Bedürfnisse sich in den Taten manifestieren können, für die sich andere später bedanken oder auf die man stolz sein kann. Schreibe diese Taten auf. Ich bin mir sicher, “regelmäßig E-Mails checken” wird in dieser Liste nicht vorkommen. 

Nun hast du einen Plan für die Zukunft. Dieser mag noch unvollständig sein, doch garantiert ausreichend, um einen allerersten Schritt zu machen. 

Heute. Mit dem, was du bereits hast. In die Richtung von deinen Bedürfnissen und Sehnsüchten.  

Warte nicht 

Die wichtige Frage ist die, ob du zu dem, was du vorhast, ein herzhaftes Ja sagen kannst. – Joseph Campbell 

Die Komfortzone mag sich kuschelig anfühlen. Doch was, wenn du irgendwann keine Energie mehr hast, so zu tun, als ob du zufrieden bist? Und was, wenn du als Sterbender bereust, nicht dein Leben gelebt zu haben? 

Und was, wenn du weniger Zeit hast, als du glaubst?  

Sobald du rausgefunden hast, was dich bewegt und beflügelt, sollte jede Ausrede dieser Welt sich in der Luft auflösen. Und sollte sich das Nebel aus Zweifeln und Bedenken nur langsam lichten, gebe ich dir eine Affirmation auf den Weg. Verteile Klebezettel mit dieser Affirmation überall in deiner Wohnung, wo du oft bist (Kleiderschrank, Kühlschrank, PC-Monitor) und lies sie dir auch mal beim Zähne putzen durch: 

Ich kann jeden Tag klein wenig mehr verstehen, was meine Richtung im Leben ist. Ich erlaube mir, meine Richtung zu finden. 

Viel Spaß dabei! 

Nadja 

 

Über die Autorin: wer-bin-ich-wo-will-hin-schritte-klarheit-finden

Nadja Petranovskaja gestaltet den Wandel bei namhaften großen und mittelständischen Unternehmen. Nach dem Studium in St. Petersburg und Hamburg und 15 Jahren bei internationalen Konzernen hat sich die Wirtschaftspsychologin auf Zukunftsfähigkeit, Motivation und Change Management spezialisiert. Nadja arbeitet weltweit vor Ort und auch über Online Tools in Englisch, Deutsch und Russisch. Für Privatpersonen bietet Nadja auf petranovskaja.com  neben Blog und dem “Endlich Montag!” Newsletter – Online-Coaching auf Basis eines Persönlichkeitsprofils. 

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