Fuck all! Die Quality Time Challenge für erfolgreiche Egoisten und mutige Entscheidungsmacher

Du sitzt alleine zuhause und vergammelst. Was ist passiert? Du hattest doch große Pläne! Wolltest doch heute Abend ausgehen: ins Kino, fortgehen mit Freunden, mal wieder tanzen! Aber jetzt sitzt du hier… ganz alleine.

Vielleicht gehörst du auch zu den Menschen, die es nicht schaffen etwas alleine zu tun? Oder noch viel schlimmer: du verbringst deine Zeit gerne mit anderen, deine eigenen Wünsche kommen dabei aber meistens zu kurz. Du opferst dich für andere auf und stellst deine eigenen Bedürfnisse hinten an. Damit ist jetzt Schluss! Im heutigen Artikel zeige ich dir, wieso ich alleine auf Weltreise gehen wollte und was ich daraus gelernt habe.

Eingebildete Abhängigkeit

Viele Menschen in meinem Umfeld fällt es schwer, Dinge alleine zu tun. Aber warum ist das so? Wieso trauen sich viele Menschen nicht alleine essen zu gehen? Oder ins Kino? In Wirklichkeit ist doch gar nichts dabei, auch mal Zeit sich alleine zu bringen. Sozusagen: Quality Time. Nur halt eben nicht mit jemandem, mit dem man unterwegs ist, sondern sich selbst.

Aber für viele bedeutet das etwas zu tun was sozial verpönt zu sein scheint. Und das braucht uns auch gar nicht zu überraschen. Haben wir doch gelernt, als Kinder nicht alleine in die Schule zu gehen sondern immer von Freunden umgeben zu sein. Sonst kommt der böse Mann! Und das setzt sich natürlich fort… mit Freunden ins Kino. Gemeinsam mit Familie am Wochenende essen. Mit einem Traininspartner Sport machen. Diese Liste lässt sich natürlich beliebig fortsetzen. Es geht so weit, dass manche Menschen es gar nicht lange aushalten alleine zu sein – selbst wenn sie gerade eben frisch aus einer Beziehung kommen. Schon kurz darauf suchen sie sich einen neuen Partner. In High Fidelity wurde es sehr treffend von Jon Cusack formuliert:„Soll ich mich wirklich von Ast zu Ast schwingen, bis ich irgendwann ins Leere greifen?“

Mach es dir selbst!

Ich möchte dich in dieser Woche zu einem ganz besonderen Experiment einladen: der Test, alleine zu sein. Nimm dir explizit in den nächsten sieben Tagen einen davon Zeit, wo du ganz bewusst nur mit dir selbst Zeit verbringen wirst. Es ist fast so, als würdest du einen Tag Urlaub nehmen vom Rest der Welt. An diesen Tagen tust du alles, außer jenes, das dich ablenkt von der Zeit mit dir. Das involviert sowohl dein Telefon auszuschalten, deinen Laptop zuhause zu lassen und vielleicht sogar deine Freunde und Familie im Vorfeld zu informieren, dass du einfach nichts von all diesen Vollidioten hören möchtest. Nicht böse gemeint.

An diesem einen ganz besonderen Tag in der nächsten Woche tust du nun etwas, das du schon lange vorhattest, es aber nicht geschafft hast. Und im besten Fall hat es genau nichts mit Arbeit zu tun!

Die Quality Time Challenge

Viele Menschen denken, dass Egoismus etwas schlechtes ist. Manchmal ist dem auch so. Aber nicht immer! Egoismus kann etwas sehr, sehr gesundes sein. Was wäre denn sonst auch der Grund, warum wir ein Ego haben? Betrachte es als deinen besten Freund, der manchmal vielleicht etwas zu kritisch ist. An diesem einen Tag in der Woche tust du aber genau das, was dir gefällt! Und da darfst du ruhig ein bisschen egoistisch sein. Genau das war es, was ich auch so sehr genossen habe an meiner Weltreise, die ich Anfang diesen Jahres unternommen habe. Mehrere Monate ganz alleine unterwegs in fernen Ländern dieser Welt habe ich genau das getan, worauf ich Lust hatte: und nur das. Nichts anderes. Nur das, worauf ich Lust hatte. Das war eine wichtige Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Natürlich gab es auch Zeiten, in denen ich mich allein gefüllt habe. Doch genau diese Zeiten waren es, die rückblickend mit zu den schönsten gezählt haben. Genau dafür ist dieses Experiment auch da: zu lernen, das alleine zu sein etwas Wundervolles sein kann. Denn erst dann, wenn du gelernt hast, alleine zu sein, ist es dir auch möglich, mit anderen bewusst Zeit zu verbringen. Und auch auf deine eigenen Bedürfnisse zu achten. Ansonsten gehörst du zu den vielen anderen Menschen, die zwanghaft versuchen sich an andere zu klammern, weil sie Angst davor haben, alleine zu sein. Denke nicht lange darüber nach, sondern setze jetzt sofort für die kommenden Tage einen Challenge Tag fest, an dem du Quality Time mit dir selbst verbringst.

Was du jetzt sofort tun kannst

  1. Bestimme in den kommenden sieben Tagen einen davon, an dem du mit dir selbst bewusst Zeit verbringst.
  2. Informiere gegebenenfalls im Vorfeld Familie und Freunde, dass du an diesem Tag für niemanden verfügbar bist, außer für dich selbst. Und dass du dich darauf freust!
  3. In der Zeit vor deinem Tag kannst du Dinge die du sehr gerne tun möchtest, auf eine Liste setzen. Damit steigt die Vorfreude. Und die wird klar, wie oft du dich in Wirklichkeit hinten anstellst.
  4. Am Abend vor deinem Tag schaltest du Telefon und Computer aus. Nichts soll dich davon ablenken, Zeit mit dir selbst zu genießen.
  5. Am Morgen deines persönlichen Tages beginnst du du das zu tun, worauf du Lust hast. Vielleicht hast du dir bereits im Vorfeld eine Liste gemacht, was du schon längst vorhattest. Aber schlussendlich kannst du intuitiv an jenem Tag das davon tun, was du wirklich tun willst. Ändert sich deine Meinung, dann tust du es eben nicht. Und wenn du eine spontane Idee hast was du tun könntest, dann tust du das! Es ist immerhin dein Tag verdammt noch mal. Du bist keinem Rechenschaft schuldig außer dir selbst.
  6. Tu es!

Ich bin gespannt auf dein Feedback: was hältst du von diesem Experiment? Und wie ist deine Erfahrung, nachdem du deinen Quality Time Tag für dich verbracht hast?

Alles Liebe,

Benedikt

P.S.: Manche Menschen haben Angst vor die Tür zu gehen, weil da draußen Menschen sind. Und andere haben Angst davor, wenn dort keine sind. Komisch.

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19 Kommentare, sei der nächste!

  1. Eine Wohltat, dieser Artikel. Und spannend, was er auslöst. Bei den ersten Zeilen dachte ich, „Ich bin ja viel alleine und mache sehr oft, worauf ich grad Lust habe“ Von alleine ins Kino gehen bis hin zum Sport -da ist alles mit dabei. Ich kann das also…braves Ego… Aber wann ist das wirklich einen ganzen Tag lang so? Wann schalte ich einmal ganz ab und verpflichte mich mir alleine? Nicht ganz einfach mit Kindern, aber ich verspreche mir jetzt, dass ich mir diesen Tag gönnen werde. Noch dieses Jahr. Danke, Ben!

  2. Ich gebe zu, dass ich es genieße, allein zu sein. Und ich brauche auch diese Zeit. Manche stößt das vor den Kopf oder löst Unverständnis aus, aber inzwischen stört mich das nicht mehr. Da ich lange ohne Partner war, habe ich auch so manchen Tag allein mit mir verbracht – und habe mich nie gelangweilt. Ich bin froh und dankbar, dass ich mit meiner Haltung offensichtlich nicht allein dastehe :-)) Besten Dank!

  3. Super Idee mit der Quality Time :-)

    Ich bin regelmäßig mit mir alleine, und zwar beim Sport: alleine – draußen – ohne Musik.

    Einfach die Gedanken beobachten, wie sie kommen und wie sie gehen. Nach einer gewissen Zeit der Beobachtung hört man auf zu denken und kommt im „hier und jetzt“ an. Das ist echt abgefahren und immer wieder schön ;-)

    Mehr Sport zu machen wäre vielleicht für einige ein Ziel für 2014 ;-)

  4. Hallo Ben,

    Das ist wieder ein schöner Artikel über wirklich wertvolle und wichtige Zeit. Einen ganzen Tag alleine schaffe ich zwar so gut wie nicht. Die Zeiten zwischendurch, die ich nur für mich habe, genieße ich jedoch sehr.

    Viele Grüße,

    Miriam

  5. Ich kann sehr gut mit mir allein sein. Worauf ich aber in Zukunft noch stärker achten möchte ist, in der Zeit auch wirklich das zu tun, worauf ich Lust habe. Und nicht dass, wovon ich glaube es jetzt endlich mal erledigen zu müssen. Danke für diesen Denkanstoß!

  6. Hi Ben,

    danke für deinen Denkanstoß. Ich verbringe auch sehr gerne Zeit mit mir alleine und habe auch schon mehrfach einzelne Tage für mich selbst eingeplant, bis jetzt jedoch doch auch mit Telefon und PC – beim nächsten Mal werde ich es ganz ohne Ablenkungen probieren.

    In den nächsten 7 Tagen wird es bei mir zwecks div. Weihnachtsorganisationen oder schon verplanter Zeit etwas schwer, aber ich habe mir schon einen Tag im Jänner reserviert. Ich freue mich schon auf die neue Erfahrung :-)

    Liebe Grüße, Stephanie

  7. Hallo Benedikt,

    mein erster Gedanke: „ist ja easy, ich bin gerne alleine …“ Bis ich dann zum Satz „An diesem einen ganz besonderen Tag in der nächsten Woche tust du nun etwas, das du schon lange vorhattest, es aber nicht geschafft hast. Und im besten Fall hat es genau nichts mit Arbeit zu tun!“ gekommen bin – Autsch!

    Ich kann sehr gut mit mir alleine sein und seit ich Kinder habe, bin ich es zeitweise wirklich auch seeehr gerne. Wenn ich allerdings überlege, WAS genau ich in dieser Quality-Zeit mache, bekomme ich Bedenken. Früher wurde geputzt und Wäsche gewaschen, währen die Kids bei den Großeltern waren, jetzt wird konzipiert, geschrieben und gearbeitet wenn ich alleine bin … hmmm für dein Experiment bin ich wohl noch nicht bereit?

    Danke jedenfalls für den Gedanken-Anstoß, ich behalte ihn (mich) im Auge :-)

    Liebe Grüße,
    Claudia

  8. Lustig eigentlich.., wie lange dieser Artikel schon in meinem E-mail-Postfach “ vor sich hingammelt “ und ich mir gedacht habe, ich werde ihn dann in Ruhe lesen sobald ich Zeit dafür finde..und das obwohl der Gedanke “ Ich will endlich wieder mal nur was für mich/mit mir machen! Wieso scheiß ich mich so an?“ schon länger in meinem Kopf herumschwirrt!
    Dann sitze ich plötzlich da und muss wieder mal über mich selber schmunzeln, weil ich eigentlich nur Angst davor habe, dass wenn ich alleine bin, ich mich zwangsweise auch mal mit meinen Problemen beschäftigen muss, was ja ungeahnte Folgen mit sich bringen könnte..=)
    Tolles PS, ist ja wirklich komisch!
    Viele Grüße

    1. Hallo Pippa,

      vor den eigenen Problemen braucht man keine Angst zu haben.. höchstens Respekt vor den Konsequenzen, die die Entscheidungen dann nach sich ziehen, die man trifft wenn man sich den Problemen stellt ;)

  9. Hübsche Übung, für viele sicher heilsam oder wenigstens augenöffnend.

    Frage ich mich, als jemand, der sowieso zwei Stunden am Tag für sich braucht und sonst nicht schlafen kann, ob es da auch was für die Gegenrichtung gibt?

    LG

  10. Hi, als erstes ein großes lob zu deinem Artikel :). Ich bin gerade von einer 2 tägigen härteren Wandertour zurück gekommen und bin „zufällig“ auf diesem Beitrag gestoßen. Ich war bei der Tour alleine … Ohne jeglichen Kontakt zu irgendjemanden :) ich kann es nur empfehlen, die ängste vom allein sein zu überwinden, es stärkt dein selbst und es sind so viele Erfahrungen die du machst….. Ich sollte glaub aus dem System aussteigen ;) netten Abend no :)

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