Aufschieberitis: 7 Strategien zur zeitnahen Erledigung von unliebsamen Aufgaben

Ein Gastartikel von Sandra Wollersheim.

Hast Du schon einmal von einer Krankheit mit dem Namen „Aufschieberitis“ gehört? Tatsächlich gibt es sogar einen Fachbegriff dafür, nämlich: „Prokrastination“. Dieser psychologische Begriff für pathologisches Aufschieben bezeichnet die Tatsache, Aufgaben, Erledigungen, Tätigkeiten in der Zeit immer weiter nach vorne zu schieben.

Dafür werden die unglaublichsten Gründe vorgeschoben, die die Verzögerung entschuldigen sollen. Laut wissenschaftlicher Studien sind alle Menschen davon betroffen, nur in verschiedener Ausprägung. Vom angekündigten und dann verschobenen facebook post über Aufschieberitis bis hin zum Symptom bei psychischen Krankheiten ist alles dabei.

Da dieses Phänomen überall verbreitet ist, kennt auch der Volksmund Sprüche, die es beschreiben.

„Morgen, morgen nur nicht heute, sagen alle faulen Leute.“

„Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nie auf morgen.“

Diese zwei sind hier die wohl bekanntesten. Tatsächlich ist, zumindest die leichte bis mittlere Form des Aufschiebesyndroms mit dem richtigen Zeitmanagement in den Griff zu kriegen.

Betrachten wir die Tatsache etwas näher. In welchen Situationen schiebst du auf? Welche Dinge sind es, die du aufschiebst? Welche Entschuldigungen findest Du dafür und was tust du stattdessen? Es wäre interessant zu wissen, wie oft wir am Tag Dinge tun, nur um andere dafür nicht tun zu müssen.

  • Würde überhaupt noch irgendwo aufgeräumt werden oder im Garten gewurschtelt?
  • Also welchen Glaubenssätzen folgst du? Warum hast du eine Hierarchie der Wichtigkeit und welche ist das?

Gehe doch auch hier den Weg, der zu mehr Selbstbestimmung führt.

Schau dir die verschiedenen Typen von Aufschiebern an und die Situationen in denen aufgeschoben wird. Hier sind 7 Strategien, die Dir dabei helfen können, das Problem in den Griff zu bekommen

1. Plane das Vorhaben selbstbestimmt

Das Vorgehen nach dieser Regel führt dazu, dass du die Pläne auch einhalten kannst.

Zunächst wird die Arbeit in viele kleine Einheiten gegliedert. Ich nenne das „Babyschrittchen“ machen. Teile die Arbeitsabläufe in viele kleine Etappen ein. Die Teilerfolge machen glücklich und sind schnell abgearbeitet. Die Motivation bleibt erhalten. Hier kannst du auch mit Belohnungen arbeiten. (z.B nach 3 Teilzielerfolgen ein schöne Tasse Tee zubereiten oder ein Stück Obst zu dir nehmen

2. Lobe Dich selbst

Für viele Menschen ist das Gegenteil die Regel. Wenn sie mit sich selbst sprechen, dann eher unfreundlich. „Was bin ich nur für ein Idiot?“, dergleichen hörst du dich selbst und andere viel öfter sagen, als etwas Positives.

Irgendwie schickt sich das nicht. „Eigenlob stinkt“, denkt es auch in mir sofort. Dabei ist man doch sowieso mit sich allein und man kann ja auch ganz leise sagen „Das habe ich jetzt aber echt gut gemacht“, wenn es so ist! Wer sollte besser wissen als Du selbst, wann Lob angebracht ist und wann Du es verdient hast. Gewöhne es Dir ruhig an. Sei gut zu Dir!

3. Plane realistisch

Wenn Du etwas planst sei realistisch in Deiner Einschätzung wie viel Zeit und Aufwand notwendig und angemessen sind. Zu viele Dinge in einen zu engen Zeitrahmen zu packen führt nur zu Frust. Schätze auch Deine eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten gut ein. Perfektionismus ist gar nicht angebracht. Oft reichen auch 80% einer Sache, um sie trotzdem gut zu machen. Außerdem weiß ja niemand anderer als Du selbst, dass eigentlich noch was fehlt. Das Zeitlimit für eine bestimmte Aufgabe kannst Du vorher festlegen. Das beschränkt den Aufwand zusätzlich.

Aufschieberitis

4. Sei bei Deiner Tätigkeit achtsam

Achte bei dem was Du tust auf Deine Gedanken. Ständig dreht sich Dein Gedankenkarussell. Sei Dir dessen bewusst und steuere Deine Gedanken. Stell Dir vor, wie Du Dein Vorhaben schon erledigt hast. Denke daran, wie Du die Früchte Deines Tuns schon erntest. Es liegt ja sehr bald schon hinter Dir und dann hast Du eine vollkommen unbelastete,freie Zeit zur Verfügung und kannst sie genießen. Denke positiv! „Du schaffst das!“

5. Analysiere Dein Aufschieben

Hinterfrage Dich.

  • Warum schiebst Du bestimmte Aufgaben immer wieder vor Dir her?
  • Welches ist Deine Befürchtung?
  • Welche Unannehmlichkeiten verbindest Du damit?

Dabei kann es hilfreich sein, wenn Du Dein Verhalten einfach kurz schriftlich festhältst: Was mache ich ungern? Warum? Was löst Stress bei mir aus? Was hätte ich anders machen können?

Prokrastination ist eine Gewohnheit, sie läuft automatisch ab. Ein Schritt in Richtung Besserung ist deshalb, sich sein Verhalten bewusst zu machen und die Gewohnheit zu durchbrechen. Wäre es nicht angenehmer, wenn die negativen Folgen ausblieben, weil die Aufgabe zeitnah und ordentlich erledigt wäre? Wie reagiert das Umfeld (Chef, Kollegen, Familie).

6. Beginne möglichst in den besten Phasen Deines Biorhythmus

Jeder hat unterschiedliche Phasen energetischer Aufladung, die sich über den Tag verteilen. Auch sind diese für jeden zu anderen Tageszeiten. Beobachte Dich genau und finde heraus, wann am Tag Deine „Hochzeit“ ist. Manche Menschen sind absolute Frühaufsteher. Ihre kreativste und arbeitsintensivste Zeit ist der frühe Morgen. In dieser Zeit erledigte Dinge brauchen nur die Hälfte der Zeit. Für einen Morgenmuffel wäre das undenkbar. Er hat in den Abendstunden seine besten Ideen. Erkenne Deine naturgegebenen Ressourcen und nutze sie. Du wirst über die Ergebnisse staunen.

7. Schaffe Dir ein angenehmes Arbeitsklima

Die Atmosphäre ist von unschätzbarer Bedeutung für das Gelingen eines Vorhabens. Sorge zunächst für Dich. Achte auf Dein Wohlbefinden, richtige Ernährung ein wohltuendes Getränk ein gemütlicher Arbeitsplatz. Räume auf und lege Dinge weg, die Du nicht brauchst und die Dich ablenken. Sei nicht zwischendurch online oder auf facebook, das raubt Zeit! Sorge dafür, dass du ungestört arbeiten kannst.

Was du jetzt gegen Aufschieberitis tun kannst

Wenn Du die 7 Strategien anwendest, wirst Du Deine Gewohnheit im Laufe der Zeit verändern und ein ausgeglicheneres Leben führen können. Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg und Spaß bei der Umsetzung eines weiteren Teilzieles auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Beginne JETZT!

Über die Autorin:

Ich bin Sandra Wollersheim, 47, seit 23 Jahren mit einem wunderbaren Mann glücklich und Mutter eines Sohnes (16). Meine Professionen sind: Diplom Sozialpädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnosecoach und Autorin. Ich liebe das Reisen, meinen Biogarten und Frauen-Netzwerke.
Ich führe eine Hypnose-Praxis betreue mein Online-Business. Mein Buch „Selbsthypnose – 7 Schritte in ein selbstbestimmtes Leben“ erscheint Mitte September bei amazon-kindle. Es ist eine Anleitung für Dich, wie Du mehr Selbstbestimmung für Dein Leben erreichen kannst. Ich berate Menschen. Wer auch immer, an einem Punkt seines Lebens, in die Sackgasse geraten ist, braucht einen Anstoß, um seinen Weg wieder zu finden. Die Lösung für alles, was Dich betrifft, liegt in Dir selbst verborgen. Ich biete daher auf Kurzzeit angelegte, lösungsfokussierte und personenbezogene Hypnose-Programme, die Dir Deine eigenen Ressourcen aufzeigen und diese stärken. Du kannst zu mir zur Einzelsitzung kommen oder meine Programme im Selbststudium ganz autonom erlernen. Jeder hat das Recht auf ein glückliches, selbstbestimmtes Leben – JETZT.

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13 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Sandra,

    Dann nutze ich doch gleich mal die Kommentarfunktion um mich selbst dafür zu loben, deinen hilfreichen Artikel gelesen zu haben ;)

    Ich prokrastiniere recht häufig und habe mich dabei – wie du in deinem 5ten Tipp empfiehlst – auch schon ausgiebig selbst analysiert. In meinem Fall hat das Aufschieben fast immer damit zu tun, dass mir nicht klar ist, was die konkreten Schritte sind, die mich zu meiner Zielerreichung führen. Ich weiß zwar im groben, was der Plan ist (zum Beispiel „Vortrag vorbereiten“), aber das motiviert mich nicht, weil es eben keine konkrete Tätigkeit ist. Man könnte vielleicht sagen, dass das Unterbewusste für abstrakte Pläne keine Motivation bereitstellt. Es „versteht“ sie einfach nicht. Es weiß nicht, welche Muskeln und Gedanken aktiviert werden müssen, um den abstrakten Plan auszuführen.

    Naja und wenn ich nicht für das motiviert bin, was ich eigentlich tun sollte, dann mache ich eben die ganzen anderen kleinen Dinge, für die motiviert bin. Das nennt man dann Prokrastination.

    Viele Grüße,
    Jan

  2. Hallo Sandra,

    super geschriebener Artikel, was ich noch mache ist, dass ich alle potentiellen Ablenkungen ausschalte oder verstecke, noch bevor ich überhaupt anfange an etwas zu arbeiten.

    Ich schalte schon eine halbe Stunde, bevor ich lernen will mein Internet am Handy aus. So vermeide ich potentielle Ablenkungen, die auftauchen könnten. Das Gleiche kann man natürlich auch mit anderen Dingen auch machen.

    Liebe Grüße
    Dario

  3. Wow, toller Artikel! Vor allem das Fehlen von Eigenlob hätte ich nicht mit Autschieberitis in Verbindung gebracht aber… JA! Danke für den tollen Anstoß! :)

    lg, Arne

  4. Bitte benutze keine lateinschen Wörter, wenn du sie nicht kennst.
    „itis“ ist immer die Entzündung. Nicht die seelische, sondern die körperliche.

    Du hast das Wort entlehnt? Glaube ich nicht.

    1. Hallo ‚pfarrer‘ was Wort wurde nicht in diesem Blog geboren ;-) Manipulation hat auch keine negative Bedeutung dennoch interpretieren es die Menschen gebräuchlich so. Ähnlich verhält es sich auch hier – das Wort wurde gebräuchlich.

  5. Hi Sandra,

    dass Angst eine große Rolle bei der Prokrastination spielt ist mir auch schon aufgefallen. Ich arbeite dann also immer an diesem Punkt. Was mir auch hilft sind die Babysteps. Dass du so viele tolle Tipps beschreibst um dagegen anzugehen ist wirklich großartig. So findet sich wahrscheinlich jeder in mindestens einem der Punkte wieder und hat fortan eine Strategie. :)
    Vielleicht ist es aber noch erwähnenswert, dass man das Aufschieben tatsächlich gezielt nutzen kann, auch darüber habe ich schon geschrieben, denn ich mache das regelmäßig. Ist also nicht nur schlechtes daran, vielleicht machen das deswegen alle Menschen. ;)
    Danke für den tollen Artikel, mach weiter so!

    Alles Liebe
    Tina

  6. Schöner Artikel, alles wesentliche zusammen gefasst.
    Auch dein design gefällt mir. :)

    Viele Grüsse aus Helgoland

    Michael

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