Warum wir beschissene Entscheidungen treffen, wenn…

hoerensagen

Es ist ein beliebtes Phänomen. Manche mögen meinen, es wäre eine Zivilisationskrankheit. Und ganze Staffeln von Serien und Dokus wie Myth Busters & Co. versuchen sich an einer „Heilung“. Doch schlussendlich handelt es sich um eine Entscheidung. Denn alles ist eine Entscheidung.

In diesem Fall eine sehr folgenreiche: die Entscheidung, Wissen blind zu übernehmen und nicht zu hinterfragen, wo es herkommt. Es ist ein ganz typisches Phänomen der Internet-Kultur und wo es vor zehn Jahren noch schwierig war, die Information an sich zu bekommen ist es heute sehr einfach geworden, diese zu erhalten. Die Frage, die wir uns heute stellen müssen lautet: „Wie sicher kann ich sein, dass die Information überhaupt stimmt?“

Wie „sicher“ ist dein Wissen?

Jetzt sagst du bestimmt: „Aber dafür sind die Redaktionen großer Zeitungen doch da, die überprüfen die Quellen für mich!“ Und damit hast du auch Recht. Eigentlich. Eigentlich… so ein kleines Wort mit so einer großen Wirkung, oder? Eigentlich hast du Recht. Doch wir wissen auch, dass selbst die größten und renommiertesten Zeitungen manchmal nicht die Quellen prüfen und sich blind darauf verlassen, dass die anderen Medien es schon richtig recherchiert haben werden. Und wo bekommen die schlussendlich alle ihre Nachrichten her? Hat jede Zeitung, jeder TV Sender seine eigenen Reporter vor Ort – selbst bei einer kleinen Lokalstory? Nein.. die Infos kommen von zentralen Nachrichtenagentur wie der www.dpa.de oder www.apa.at. Und da kann es schon mal passieren, dass N24 bei einem historischen Ereignis so richtig Scheisse baut:

Panne bei N24: „Star Trek“-Truppen töten bin Laden (Quelle: www.stern.de)

Aber abgesehen von solch witzigen Pannen, was heißt das konkret für dich? Nun, mehr als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Stell dir nur einmal vor, du wärest deine eigene Zeitung oder dein eigener TV Sender. Und je nachdem, an welcher zentralen Nachrichtenagentur du dich orientierst, erhältst du ganz unterschiedliche Informationen. Der Quelle vertraust du so oder so… die wurde ja geprüft. Oder… ? Und genau hier kommt auch die folgenschwere Entscheidung ins Spiel, die ich zu Beginn angesprochen habe: Niemand kann die Quelle überprüfen, außer du selbst. Niemand kann dir die Wahrheit sagen. Du musst selbst herausfinden, was für dich wahr ist – und was nicht.

Deswegen ist es absolut notwendig – völlig egal ob es um lebensverändernde Entscheidungen oder nur die „kleinen“ geht – bewusst zu reflektieren, was dir wichtig ist und wie du es erreichen kannst. Das mag nach etwas Arbeit für dein Hirn klingen (und das ist es ab und an auch) aber letzten Endes ist es ja auch genau dafür da: dir Gedanken zu machen. Nutze es!

Jetzt meine Frage an dich: hast du schon einmal eine falsche Entscheidung getroffen, weil du dich auf eine schlechte Information verlassen hast? Schreib mir einen Kommentar, ich bin gespannt auf deine Erfahrung!

Alles Liebe,

Benedikt

P.S.: Wenn du glücklich bist dann bin ich’s auch. Wenn du’s nicht bist dann bin ich es trotzdem.

5 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Benedikt,

    ich merke mit der Zeit das es sich lohnt das richtige oder Blog wie deinen zu studieren.
    Bin leider immer noch dabei das mein Albtraum weiter geht und ich bin mir sicher das fast niemand damit umgehen kann.
    Nun sehe ich den Unterschied am besten bei meiner Frau, Freunde, wie Behörden reagieren und zuletzte wich die Situation fühle.

    Durch Grenzüberschreitendes arbeiten hatte ich die letzten 26 Monate gearbeitet, aber jetzt heisst es mit einmal weil ich mal 3 Jahren Arbeitslose war, hätte ich kein Anspruch.
    Wie jetzt?
    Aber es ist so, bei meiner Frau sieht es noch schlimmer aus, dort wurde das Komplette Gehalt vom Staat einkassiert, selbst ist es o.k. das der Arbeitgeber Gelder unterschlägt.
    Für die Deutschen Behörden sind wir Schuld, meine Frau denkt nur was habe ich verbrochen und will warscheinlich unser Kind in ein Heim geben.
    Ich sehe das nicht als gute Idee, den Ihm wurde schon 5 mal der Freundekreis weggenommen obwohl er erst 5 Jahre alt ist.
    Ich suche nach der nächsten Möglichkeit wie Essensgutscheinen, Kontakte zu Sozialstellen und auch wo ich arbeiten könnte.
    Auch mir fällt es nicht leicht und will auch nicht Situation bewerten.
    Auch nicht das durch Mindestlohn mein Lohn sich halbieren wird, da es jetzt als Tariflohn behandelt wird.
    Das einzigste was mir wirklich Angst macht, was ist wenn ich kein Telefon und Internet habe um Stellen zu finden oder bei Anruf eines Arbeitgebers über anfangen kann.

    Dieses Selbstbewusstein kann man lernen, auch kann man lernen sich zu zwingen das Rad zu nehmen.
    Daher stelle ich mir immer dann die Frage, was ist beste Lösung um daraus zu kommen?
    Ich merke einfach das durch Medien und Freunde ich durch falsche Entscheidungen jetzt in der Lage bin.
    Daher ist das beste wie du hier beschreibst, an seiner Wahrnehmung zu arbeiten.
    Ich setze dabei seit einen Monat auf ein Tagebuch auf den Smartlet, den irgendwie muss ich diesen Wahnsinn durch bessere Entscheidungen und ein anderes Umfeld aus dieser Sache rauskommen.

  2. Meine Beobachtung seit Jahren ist die übersteigerte Gehorsamkeit ärztlichen Diagnosen gegenüber, die ein Großteil der Patienten völlig verinnerlicht hat. Der Typ hat studiert, der muss es ja wissen, und wenn er meint, ich soll 10 Chemiebomben schlucken und mir 3 Organe rausnehmen lassen, dann weiß der sicher, wovon er redet.
    Ich bin da penetrant und frag jeden Arzt, wie genau das ist, was er tut und warum. Und warum es nicht so oder so besser/logischer/einfacher wäre. Auch in der Autowerkstatt oder auf Ämtern etc. Manchmal entwickelt sich daraus ein sehr informatives Gespräch, bei dem ich was lernen kann, manchmal geh ich aber auch raus und denk mir, der weiß ja nicht mal die Basics…
    Meine Devise: Erst mal nachhaken, und wenns dann tatsächlich so ist, ist es so. Wenn nicht, hab ich mir schon keinen Bären aufbinden lassen.
    Man sollte sich einfach trauen, nachzufragen, und auch selber die Infos zu holen

    1. Hallo Sybille,

      ja das Thema kenne ich nur zu gut. Wenn man Mediziner-Freunde hat, die zum selben Thema alle eine unterschiedliche Meinung haben und im Ernstfall teilweise unterschiedlich, teilweise gegensätzlich handeln würden, dann beginnt man kritisch zu hinterfragen wo die Fachkompetenz wirklich beginnt. Auf jeden Fall nicht nur beim Wissenscheck durch Multiple-Choice-Fragen :)

      Alles Liebe,
      Benedikt

  3. Naja, ich zitiere dazu mal einen Spruch aus dem SciFi Krieg der Sterne „Viele Wahrheiten hängen vom Standpunkt des Betrachters ab.“ Das ist so im Wesentlichen jedenfalls mein Credo.

    Gegensätzliche Meinungen zu Dingen bedeuten nicht unbedingt, dass eine davon falsch sein muss. Im Endeffekt muss jede/r wissen was für sie/ihn selbst das Richtige ist. Die Menschen sind echt schlimm: Sie suchen nach universellen Lösungen, die es meiner Meinung nach gar nicht geben kann. Wir sind alle individuell, wie sollte es da richtige (!?)Lösungen „über einen Kamm geschert“ für alle geben können?

    Sich seiner Einzigkartigkeit bewußt zu sein, bedeutet ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Das ist eben weit anstrengender (aber oft auch interessanter), als sich alles durch die Medien und Meinungen anderer vorkauen zu lassen.

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