Die Propaganda der Medien: nicht alles ist, wie es scheint

Propaganda der Medien

Glaubst du alles was in den Medien steht? Dann solltest du diesen Artikel unbedingt lesen. Denn ich möchte dir zeigen, wie unser neues und aufregendes „reales“ Medienmodell immer wieder Botschaften verschiebt und durch gefälschte Nachrichten ihre Auflagen erhöht. Du wirst sehen, wie es den Medien gelingt, dich zu beeinflussen und aus so mancher Zeitungsente eine Erfolgsschlagzeile zu machen.

Gesagt ist nicht gleich geschrieben und geschrieben ist nicht gleich gesagt!

Ich möchte dir an einem Interview von Arnold Schwarzenegger zeigen, wie einfach es ist, gesprochene Worte zu verdrehen und daraus eine medienwirksame Story zu schreiben. Nimm dir einige Minuten Zeit, um in das Video reinzuhören und lies danach weiter, was in der Propaganda der Medien daraus interpretiert wurde. Soweit so gut. Das Interview ist eine politische Diskussion, die nicht ohne Kritik und Ratschlägen abgelaufen ist. Doch schon ein paar Stunden später waren folgende Schlagzeilen zu sehen. Schwarzenegger fordert Anti-Trump-Wähler auf, mit dem Jammern aufzuhören! Trump hat die Wahl gewonnen, hört auf mit dem Jammern! So wurde eine unparteiische Botschaft aus dem Interview am Ende völlig anders interpretiert.

Um dir zu zeigen, wie genau diese Art von falschen Artikeln aufgebaut ist, möchte ich mir einen dieser Artikel genauer anschauen.

  • Die Überschrift – Schwarzenegger fordert Anti-Trump-Wähler auf, mit dem Jammern aufzuhören! Im Interview sagte Gouverneur Schwarzenegger, es sei wichtig, dass „wir“ aufhören, zu jammern. Die Überschrift behandelt stattdessen das Zitat als einen Imperativ: „(Du) Hör auf zu jammern.“ Aber es war kein Befehl; Er schloss sich in die Gruppe ein. Wenn du nicht wüsstest, dass Gouverneur Schwarzenegger angekündigt hat, dass er nicht für den gewählten Präsidenten stimmen würde, könnte man lesen und annehmen, dass ein Trump-Unterstützer den Nicht-Trump-Anhängern sagt, dass sie hinter ihrem neuen Präsidenten stehen sollen.
  • Der Kontext – Auch beim Lesen des Inhaltes ist es nicht klar, dass der Mann, der zu befehlen scheint, mit dem Jammern aufzuhören, den Präsidenten nicht unterstützt. Noch interessanter ist es, dass sich einige der im Text veröffentlichten Meldungen von Schwarzenegger im Originalzitat nicht auf Trump, sondern auf Präsident Obama beziehen. Erst im dritten Absatz erfahren die Leser, dass Schwarzenegger ursprünglich nicht daran gedacht hat, Trump zu wählen. Aber alleine diese Aussage ist vage genug um sie zu hinterfragen. „Hat er nun seine Meinung geändert?“

Und natürlich blieb dieser Artikel auch von Präsident Trump, nicht unbeobachtet und das Medienspiel mit falschen Aussagen nahm weiter seinen Lauf.

Propaganda

Mit Empörung zum Erfolg!

Gefälschte Nachrichten haben heute einen Trendstatus erreicht und diese produzierten Verbrechen werden nicht selten gezielt als Meinungsbildner eingesetzt. Die Nachrichtenkonsumenten sind nicht nur mehr Leser, sondern sie haben sich in Nachrichtenverteiler verwandelt und vertreiben die Medienarbeit in ihren eigenen Netzwerken weiter. Heute bedeutet ein „Klick“ mehr als ein gebildeter Leser und provozierende Artikel führen nicht selten zu empörenden Verbrauchern, die nichts lieber wollen, als ihre Empörung mit anderen zu teilen. Der wahre Journalismus tritt immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen sind kalkulierbare News auf der Überholspur. Nicht mehr der Inhalt, sondern der Aufbau des Textes und die Chancen der automatischen Verteilung durch die Leser, stehen im Fokus. Eine mitreißende Schlagzeile, eine Erzählung die sich mehr, um die Empörung, als um langweilige Information kümmert und schon ist die nächste Erfolgsgeschichte geschrieben. Der Journalismus der Empörung ist auf der Überholspur und wir alle sind dafür verantwortlich. Wir sind in unserer heutigen Gesellschaft ein Filter, der entscheidet, welche Nachrichten wie oft und über welchen Kanal verbreitet werden.

  • Sei dir deiner Verantwortung bewusst, bevor du das nächste Mal voller Wut einen Artikel kommentierst, likest oder auf Facebook teilst.
  • Lass dich nicht von den Schlagzeilen blenden, sondern lies auch immer zwischen den Zeilen.
  • Und vor allem lies den Artikel bis zum Ende, bevor du darüber urteilst.
  • Bist du nach dem Lesen des gesamten Artikels noch immer wütend, verlass dich nicht auf die Aussagen eines Schreibers.
  • Überprüfe die Wahrheit des Artikels, indem du nach Quellen im Internet suchst. Das ist das Wenigste was du tun kannst, bevor du Benzin ins Feuer gießt und diesen Artikel teilst.

Fazit:

Wahrheit und Lüge liegen gerade im Journalismus oft sehr eng beieinander. Oft enthält ein Text gerade den Funken an Wahrheit, den er braucht, um sich noch im Rahmen des Legalen zu bewegen. Aus diesem Grund wird es immer wichtiger, als Konsument nicht gedankenlos über die Buchstaben zu fliegen, sondern auch zwischen den Zeilen zu forschen. Im digitalen Zeitalter des Journalismus müssen wir verstehen, dass wir sowohl Konsumenten als auch Händler sind und wir eine entscheidende Verantwortung für den Aufbau und die Vermarktung der Erzählung tragen. Es liegt daher ganz alleine in unseren Händen, ob wir eine Zeitungsente zu einer großen Story aufbauschen. Es liegt daher ganz alleine in unseren Händen, dem echten Journalismus wieder eine Chance zu geben und durch unser Handeln die Spreu vom Weizen zu trennen.

4 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hey Benedikt,
    ich war mir eigentlich schon immer darüber im klaren, dass die Medien uns gezielt manipulieren, aber das jetzt noch mal so an einem konkreten Beispiel zu sehen ist echt interessant!

    LG Tim

  2. Ich persönlich finde das Auftreten von Leuten wie Donald Trump ja auch unmöglich. Trotzdem kommt meiner Meinung nach das, was unser Arnie gesagt hat schon irgendwie an. In der Überschrift natürlich nicjht so ganz, aber wohl im weiteren Verlauf… Das Problem an sich ist, wie schon richtigerweise festgestellt, dass leider zumeist sich viele mit einer Überschrift zufriedengeben- außerdem sind solche Politfloskeln an der Tagesordnung. Viel besser hat mir die Meldung gefallen, dass Schwarzenegger einen Jobtausch vorgeschlagen haben soll, nachdem der neue Mr. President sich über die schlechten Einschaltquoten der Show ausgelassen hat. ? Die beste Strategie ist halt immer noch: EIN EIGENES LEBEN HABEN UND DIE DINGE DANACH ZU BEURTEILEN- egal, wer irgendwas irgendwann irgendwem (vielleicht) gesagt hat.(… oder auch nicht)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert