Gerade in einfachen Zeiten, in denen alles von alleine zu laufen scheint, hadern dennoch viele Menschen mit ihrem Selbstwert und ihrem direkten Umfeld. Egal, welches Thema dich momentan emotional oder bewusst mitnimmt und beschäftigt; letzten Endes ist es meist eine Frage des eigenen Wertes.
[Tweet „Wenn man etwas Unangenehmes vor sich hat, einfach umdrehen. Dann hat man es hinter sich.“]Erst kürzlich habe ich wieder eine NLP Ausbildung geleitet und eines der beliebtesten Themen ist nach wie vor das Modelling. Klar, handelt es sich dabei ja auch um die Quintessenz des NLP. Und die Beliebtheit ist auch leicht erklärt: viele Trainer versprechen ihren Teilnehmern, dass mit Modelling jeder alles schaffen kann. Wirklich jeder. Wirklich alles. „Wirklich alles“ fragst du jetzt? Wenn man lange genug bohrt, geben sie aber irgendwann zu: „Solange es im Rahmen deiner Möglichkeiten ist.“ Soso!
Wieso wollen wir Menschen überhaupt von anderen lernen? Denn nichts anderes als das ist Modelling, noch genauer handelt es sich dabei um Nachahmung. Und Nachahmung ist die natürlichste Art zu lernen, das weiß jeder, der Kinder beobachtet. Und praktikabel ist es auch… bis zu einer gewissen Grenze eben. Solange ich etwa Golfen lernen möchte, kann ich mich getrost zu Beginn an erfolgreiche Profis halten die mir in meiner Statur ähnlich sind und von ihrem Verhalten lernen. Die Grenze, wo das Modelling keinen Sinn mehr macht ist meiner Meinung nach beim „Innen“. Also bei allem, was unsere eigenen Werte betrifft, denn die können wir nicht von anderen abschauen (können schon, ja. Aber es bringt nichts. Denn niemand kann dir deine Werte beibringen. Du musst sie selbst entdecken oder zumindest hinterfragen, ob sie dir entsprechen.)
Somit führt uns das „Innen“ noch viel tiefer, als ein aufstrebender Golfer tun muss, um einfach nur einen guten Schwung hin zu bekommen. Es dreht sich alles um das Stichwort „Selbstwert“. Gerade in einfachen Zeiten, in denen alles von alleine zu laufen scheint, hadern nämlich dennoch viele Menschen mit sich selbst und ihrem Umfeld. Egal, welches Thema dich momentan emotional oder bewusst mitnimmt und beschäftigt; letzten Endes ist es meist eine Frage des eigenen Wertes.
Wie wertvoll bin ich mir?
- Bekomme ich die Anerkennung, die ich verdiene?
- Bin ich gut genug für das, was ich tue und mir vorgenommen habe?
- Finde ich die Bestätigung, die Liebe, den Respekt in meinem Leben, wie ich es mir erwarte und erhoffe?
Mit unserer individuellen Selbstprogrammierung haben wir stets die Möglichkeit, uns für die Einzigartigkeit unseres Selbst zu begeistern – uns diese überhaupt erst einmal bewusst zu machen. Doch all diese Fragen, die oben stehen, spielen nur in eine einzige Richtung:
Ein Leben im Vergleich
Wie kannst du jemals glücklich sein, wenn du in einem kontinuierlichen Abgleich mit der Umwelt lebst?
Natürlich ist Feedback wichtig. Doch den eigenen Selbstwert nur über externe Meinungen zu definieren ist eine heikle Angelegenheit.
Nicht umsonst lautet eine meiner Maximen: Wie Innen so Außen. Es ist ein dynamischer Prozess der dich in einem ständigen Flow hält. Doch wie kannst du zu dir finden, wenn du in einem ewigen Muster aus Abgleichen gefangen bist?
Der Ausbruch wird zum Durchbruch
Nur wenn du auf einer Meta-Ebene reflektierst und emotional im Hier und Jetzt angekommen bist, kannst du dich von sinnlosem Wettbewerbsdenken befreien. Das ewige Nullsummenspiel, das Schwimmen im Haifischbecken, wo du entweder frisst oder gefressen wirst, ist nun vorbei. Wer gewinnt oder verliert ist egal, weil es keinen Vergleich mehr gibt. Es gibt nur noch das Ich. Und dein Ich hat den höchsten Wert verdient. Nicht nur, weil es Teil des Ganzen ist – sondern, weil es ganz dir gehört. Egal, was dir andere erzählen: schlussendlich bestimmst du immer selbst, wer du bist und warum. Und damit hast du auch alle Möglichkeiten, dein Leben zu verändern. Nicht gestern, nicht morgen, nur jetzt. Ansonsten heißt es:
[Tweet „Geile Idee, machen wir morgen auch nicht.“]Alles Liebe,
Lieber Ben,
Das ist wieder ein richtig spannender Artikel. Gerade, weil ich mich auch sehr gerne mit anderen vergleiche und dabei häufig merke, dass mich das gerne ausbremst. Folglich konzentriere ich mich wieder auf meine Stärken und mein Ziel. Allerdings ist das nur ein Ausblenden und es lässt mich nicht wirklich los, dass die anderen doch schon viel weiter, viel besser oder viel erfolgreicher sind.
Gibt es eine Strategie, richtig daraus auszubrechen?
Viele liebe Grüße,
Miriam
Hallo Miriam,
zur Antwort: http://benediktahlfeld.com/blog/fokus
Ansonsten empfehle ich Schattenarbeit ;)
Alles Liebe,
Benedikt
Hi Ben,
vielen Dank für die Antwort. Ja, Fokus ist das Allerwichtigste, um etwas zu schaffen. Ich glaube, ohne mich zu fokussieren, wäre ich längst in allen Aufgaben ertrunken. :-)
Schattenarbeit – ja, gerne. Jedoch fokussiere ich mich lieber auf meine Sonnenseiten. ;-)
Viele Grüße,
Miriam
Wenn ich da mal drauf antworten darf? Klar vergleicht man sich mit Anderen, man möchte schließlich wissen, „wo“ man steht. Man kann damit auch aufhören, weil es nichts bringt und jeder ja seine eigenen Stärken hat. Soweit ist einem das auch klar, und dennoch bohrt es.
Mir hilft dann, dass ich mir sage: „Mein Weg ist ein anderer. Ich kann mich inspirieren lassen, aber wie ich es mache, und was letztendlich dabei herauskommt, weiß ich noch nicht zu 100 %. Auch nicht, wie lang es dauert und welche Möglichkeiten sich mir noch bieten. Ich lass mich überraschen, was für mich letztendlich das Richtige ist.“
Das nimmt mir den Druck in einen Leistungsvergleich zu fallen. Für meinen Weg wird gesorgt, wenn ich nicht damit beschäftigt bin, andere Wege nachzulaufen.
LG, Sybille
Hallo Sybille,
danke für deinen Input. Definitiv ist Abschauen mehr hinderlich als sinnvoll. Etwas Orientierung kann natürlich nie schaden, schlussendlich achte ich aber immer darauf was MEINE Werte sind und womit ich OK bin.
Alles Liebe,
Benedikt
Starker Artikel, Ben!
Danke :)
Hallo Benedikt,
Kein Vergleich bedeutet auch dass es keinen Gewinner bzw. Verlierer geben kann.
Danke für diese Erkenntnis.
Liebe Grüße
Robert
Das ist korrekt! Jede aAt von Gewinn oder Verlust hängt auch immer von deiner subjektiven Wahrnehmung ab.